Neue O2 Free Tarife mit 1 MBit/s Drosselung statt Datenautomatik
Drosselung auf 1 MBit/s als Differenzierung zu Discountern
- 4 neue Tarife mit 1-8 GB Highspeed-Datenvolumen
- LTE Max mit bis zu 225 MBit/s im Download
- Echte Internet Flat mit Drosselung auf 1 MBit/s
- nach Drosselung nur noch UMTS/GSM Datenverbindungen
- Abschaffung der kostenpflichtigen Datenautomatik
Telefónica Deutschland hat zum 5. Oktober für seine Kernmarke O2 die Einführung einer neuartigen Tarifreihe für Smartphone Nutzer angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt werden die derzeit noch buchbaren „O2 Blue All-in“ Verträge durch die neuen „O2 Free“ Tarife abgelöst. Neukunden profitieren hier unter anderem von einer deutlich höheren Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 225 MBit/s im LTE-Netz, sowie einer anwenderfreundlichen Drosselung auf maximal 1 MBit/s nach Verbrauch des im Vertrag spezifizierten Highspeed-Datenvolumens. Bislang griff nach Verbrauch des Inklusivvolumens zunächst eine kostenpflichtige Datenautomatik, danach folgte die Drosselung auf extrem langsame 32 KBit/s. Beides gehört nach dem Portfolio-Wechsel der Vergangenheit an und erlaubt künftig eine echte Differenzierung gegenüber den deutlich günstigeren Angeboten der (Drillisch) Discountmarken im o2 Netz.
Free Tarife gestaffelt nach Highspeed-Datenvolumen
Die verschiedenen „O2 Free“ Tarife bieten neben der Telefonflatrate in alle deutschen Netze die unbegrenzte Nutzung des SMS-Dienstes, eine mobile Festnetznummer für eingehende Gespräche aus Deutschland, sowie eine EU Roaming Flat. Die sparsamste Tarifvariante O2 Free S mit einem monatlichen Highspeed-Datenvolumen von 1 GB schlägt dabei mit 24,99 Euro Grundgebühr zu Buche. Das doppelte Datenvolumen erhält man zum Preis von 34,99 Euro pro Monat mit dem O2 Free M Vertrag. Kunden, die das Internet unterwegs noch intensiver nutzen wollen, können zwischen 4 GB im Paket O2 Free L für 44,99 Euro und 8 GB beim O2 Free XL Vertrag für monatlich 54,99 Euro wählen. Der einmalige Anschlusspreis beträgt bei allen Angeboten 29,99 Euro.
Eine Multicard – sprich eine zusätzliche SIM-Karte, welche beispielsweise in das Tablet eingelegt werden kann – erlaubt den entsprechenden Tarif auf mehreren Geräten gleichzeitig zu nutzen und wird bei den Tarifen „O2 Free L“ und „O2 Free XL“ (2x) kostenfrei mitgeliefert. Für die Tarifvarianten „S“ und „M“ ist eine Multicard als Zusatzoption zum Preis von 4,99 €/Monat buchbar.
Neue O2 Handyverträge ohne Datenautomatik
Im Gegensatz zu früheren Allnet Flat Angeboten verfügen alle O2 Free Tarife über „LTE Max.“. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit im LTE-Netz wird dabei auf theoretisch bis zu 225 MBit/s (Download) bzw. 50 MBit/s (Upload) gesteigert. Bislang waren Downloads offiziell mit maximal 50 MBit/s möglich. Klar ist aber auch, dass diese Maximalraten in der Praxis nur selten bis nie erreicht werden. Laut Anbieter Anngaben liegen die tatsächlichen Durchschnittswerte im Down- und Upstream bei gerade einmal 13,0 bzw. 8,6 MBit/s.
Ein Meilenstein in Richtung Kundenorientierung ist aber vor allem die neue Drosselungsregelung. Sobald der Kunde sein im Vertrag festgelegtes Highspeed-Datenvolumen aufbraucht, greift weder die derzeit bei vielen Tarifen übliche Datenautomatik (also die automatische, kostenpflichtige Zubuchung von Datenvolumen), noch wird die Datenübertragungsgeschwindigkeit drastisch auf minimalistische und kaum noch praktikable Werte (32 KBit/s) reduziert. Die Drosselung auf bis zu 1 MBit/s bei den neuen O2 Free Tarifen ermöglicht den Kunden im Gegensatz zu früher auch für den Rest des Monats – und zwar ohne zusätzliche Kosten – eine komfortable Nutzung verschiedenster Internetanwendungen, von E-Mail und Messenger- bis hin zu Streamingdiensten (zumindest in reduzierter Qualität).
Mit Drosselung Wechsel von LTE zu UMTS- bzw. GSM-Netz
Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Denn ein Blick ins Kleingedruckte verrät: Kunden mit einem O2 Free Tarif müssen mit dem Erreichen der Highspeed-Datenvolumengrenze ihres Vertrages auf das 4G LTE-Netz verzichten und werden stattdessen ins UMTS-Netz – bzw. wo nicht verfügbar ins GSM-Netz – eingebucht. Im Vergleich zu LTE haben 3G UMTS Datenverbindungen den Nachteil deutlich geringerer Datenübertragungsraten und höherer Latenzen. Umso mehr gilt beides für GSM-Verbindungen, was jene Nutzer faktisch offline gehen lässt, die keinen Zugang zum UMTS-Netz haben.
Bewertung der Redaktion
Preis-Leistungsverhältnis
Sehr Gut
Mit dem Verzicht auf die bei Kunden unbeliebte Datenautomatik und der Einführung einer echten Datenflat, wenn auch nur per UMTS mit bis zu 1 MBit/s, stößt O2 eine Tür auf, der wohl bald auch andere Anbieter folgen werden (müssen). Zumindest dann, wenn man sich von günstigeren Discountern differenzieren möchte. Die Freigabe von LTE Max. ist sicher ebenfalls lobenswert, in der Praxis aber wohl nur für Wenige von echter Relevanz.